Energetische Sanierung & Umbau ZAKK

Machbarkeitsstudie: ZAKK

Energetische Sanierung
& Umbau ZAKK

Machbarkeitsstudie / 2021
Erweiterung / 480 m² BGF

Machbarkeitsstudie ZAKK Umbau, Kernsanierung und energetische Modernisierung

Das Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation (ZAKK) auf der Fichtenstraße 40 ist eines der ältesten und größten seiner Art in Deutschland. Seine Gründung im Jahre 1977 sollte die damals sogenannte Mitmachkultur bzw. kulturelle Teilhabe für alle ermöglichen. Seit Anfang der 1980er Jahre wird in einer umgebauten Fabrikhalle im Stadtteil Flingern ein regelmäßiges Kulturprogramm organisiert.

Der im klassischen Industrieduktus der frühen 20er Jahre des letzten Jahrhunderts als massiver Klinkerbau mit Stahldachkonstruktion erstellte Baukörper wurde im Laufe der Jahrzehnte mehrfach um- bzw. ausgebaut. Die vorhandene weitgespannte Dachkonstruktion mit 2 Stahlfachwerkbindern in Hallenquerrichtung und Stahlpfetten in Längsrichtung bildet die Tragkonstruktion des Satteldaches der zweigeschossigen Veranstaltungshalle des Kulturzentrums.

Aufgrund des Alters des Gebäudes sollte eine Machbarkeitsstudie mit einer ganzheitlichen energetischen Sanierungsbetrachtung angefertigt werden, welche folgende Ziele beinhalten sollte:

  1. Austausch der maroden Lüftungstechnik
  2. Einsatz moderner MSR-Technik zur Energieeinsparung
  3. Umstellung der Heizungsanlage auf Fernwärme
  4. Aufbau einer PV-Anlage auf nicht genutzten Dachflächen
  5. Energetische Sanierung des Hallendaches
  6. Umstellung der Hallenheizung von energieintensiver Luftheizung auf beispielhaft genannte Deckenstrahlplatten o.ä.
  7. Möglichkeit einer Erweiterung der Nutzflächen des ZAKK (Büro/Lager/Proberäume, Ateliers) auf dem Dach oder im Innenhofbereich

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden 2 Varianten für die bauliche Erweiterung der Nutzflächen entwickelt. In beiden Varianten finden Studios, Mehrzweck- und Lagerräume ihren Platz:

1. Erweiterung im Innenhof

Über den Zugang von der Pinienstraße, dem Hof folgend, führt der Weg direkt auf den neu geschaffenen, barrierefreien Zugang. Durch die den Hof diagonal querende Fassade entsteht eine Dynamik, welche Besucher und Gäste in den Innenhof vor die Außenbühne oder in den Innenraum des ZAKK zieht.

Eine Glasfassade mit teilweise leicht matter Verglasung schafft mit ihrer hohen Transparenz eine Verbindung zwischen Innen und Außen. Als verbindendes Element wird das Dach über der Außenbühne zurückgebaut und eine entsprechend neue und begehbare Überdachung errichtet. Diese kann vom Multifunktionsraum im 1. OG der Erweiterung genutzt werden, ebenso wie von der Dachterrasse oberhalb der Gruppenräume. Eine horizontal geschwungene Brüstung verbindet Bestand und Neubau und folgt der geraden Linie des Bestands hin zur Rundung des Neubaus.

Die neue an der Bühne entstehende Außentreppe erweitert das Bühnenfeld und nimmt die Kubatur ebenfalls verstärkend auf.

Durch den ebenerdigen Eingang der Erweiterung wird, anders als im Bestand und bei den Modulboxen, eine Barrierefreiheit ermöglicht.

Die zwei entstehenden Multifunktionsräume können mit dem Aufzug barrierefrei oder über die Treppe erreicht werden. Durchbrüche zum Bestand schaffen eine barrierefreie Verbindung zu den Nutzungsbereichen im Bestand über alle Etagen.

Die beiden Mehrzweckräume bieten mit ca. 79 m² ausreichend Fläche für eine Vielzahl verschiedenster Aktivitäten. In beiden Räumen können mittels mobiler Trennwände Teilbereiche von ca. 50 m² vom Rest abgetrennt werden. Die Verbindung zum Bestand und der Zugang zur Außenterrasse bleiben dabei vollständig erhalten.

Die Erweiterung wird vollflächig unterkellert und generiert so ca. 100 m² zusätzliche Lager- und Nutzfläche. Die Dachfläche steht für die Lüftungstechnik zur Verfügung, sodass die energetische Sanierung der vorhandenen Dachflächen ermöglicht werden kann.

Im Zuge der Erweiterung werden im Bestand Sanierungsmaßnahmen ausgeführt. Im Erdgeschoss wird das aktuelle Lager zu einem weiteren Veranstaltungsraum umgebaut. Ein neuer Flur schafft eine barrierefreie Verbindung zum Neubau.

Im Obergeschoss werden die an der Hoffassade angeordneten Sanitärräume zurückgebaut und am neuen, barrierefreien Übergang zwischen Bestand und Neubau platziert. Das angegliederte Studio und das Regie-Studio werden ebenfalls umgebaut.

Die Überdachung der Bühne wird erneuert und kann zusätzlich als ca. 67 m² große Terrassenerweiterung im Obergeschoss genutzt werden.

2. Erweiterung auf dem Dach

Eine auf einer Stahlkonstruktion aus Fachwerkträgern und Stahlstützen stehende, scheinbar über dem bestehenden Gebäude schwebende Leichtbaukonstruktion mit eingeschobenen Modulbauboxen, welche Platz für neue Studios und Raum für Kreativität über den Dächern der Umgebung bietet.

Die Fichtenstraße begleitend, generiert eine mehrschichtige Fassade eine optische Tiefe und schafft in Kombination mit der bestehenden Klinkerfassade aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Fassadenbild mit hohem Wiedererkennungswert. Die gewählte vorgesetzte Fassade der Modulbauboxen schafft Raum für kleine Austritte, deren Benutzung den Künstlern und Nutzern der Studios freisteht.

Angegliedert an die vier geplanten Studios mit Flächen von 30 m² bis 75 m², von denen eines mit Hilfe einer mobilen Trennwand geteilt werden kann, befinden sich Lagerflächen und Sanitärräume.

Erschlossen werden die Räumlichkeiten über das Dach mittels einer Erweiterung der bestehenden Treppenanlage. Ein barrierefreier Zugang wird durch die angrenzende erneuerte Aufzuganlage gewährleistet. Entsprechende Sanitäranlagen sind auf der neuen Ebene ebenfalls berücksichtigt.

Machbarkeitsstudie: ZAKK
Machbarkeitsstudie: ZAKK
Machbarkeitsstudie: ZAKK
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